Training 07 2002
Diesen Monat üben wir schwierige Eingänge - und zwar in den Slalom und auf Kontaktzonengeräte.
Dass dabei ein bisschen Kontaktzonentraining abfällt ist selbstverständlich und mitten in der Saison bestimmt kein Fehler.
Mittlerweile stellen die Richter schräge Aufgänge und Verleitungssprünge schon ab der A1. Es lohnt sich also, darüber nachzudenken und einige Dinge auszuprobieren. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten mit dieser Situation umzugehen. Variante 1: Man führt den Hund über einen kleinen Umweg halbwegs gerade vor das Gerät. Variante 2: Man nimmt den kürzesten Weg und hat einen Hund der auch schräg an den Slalom / das Kontaktzonengerät herankommen kann, ohne Probleme zu bekommen. Beide Möglichkeiten können (je nach Situation und Hund) Sinn machen. Deshalb diesen Monat ein Training, in dem ihr beides probieren könnt.
Übung 1: 1-2-3-4-5-6-8-9-1
Zunächst eine Sprintstrecke zum warm machen. Vielleicht möchtet Ihr gerne den Hund über einige Sprünge abrufen, oder motivierend nebenher laufen. In jedem Fall solltet ihr ab der Wand bei ihm sein. Denn danach kommt der schräge Slalomeingang. "Schräg?" fragen jetzt vielleicht einige. Malt mit dem Finger einmal den Weg des Hundes nach. Das erste Törchen zu treffen ist noch nicht das Problem, aber dann muss der Hund hypereng herumwenden, um durchs zweite zurück zu kommen und nicht durchs dritte. Wie oben beschrieben gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ihr lauft mit dem Hund auf der rechten Seite los und zieht ihn etwas aus der Bahn, bevor ihr ihn zum Slalom schickt. Er kommt dann je mehr ihr zieht desto gerade in den Slalom (und verliert natürlich mit jedem Ziehen etwas Zeit). Alternativ seid ihr innen mitgelaufen und drückt den Hund durch ein bis zwei Schritte nach links etwas aus der Bahn. Der schnellste, aber natürlich auch risikoreichste Weg ist der gerade von der Wand in den Slalom. Hier muss der Hund schon recht sicher sein, damit er das richtige Törchen trifft.
Nun habt ihr den Hund im Slalom. Trotzdem weiter konzentrieren, denn nun muss der Hund sobald er die letzte Stange passiert hat, so eng als möglich rumkommen zum Steg. Je weiter der Bogen wird, desto mehr Zeit verliert ihr, und desto schräger wird der Stegaufgang. Aber nicht zu früh weglaufen vom Slalom, sonst verpasst ihr womöglich das letzte Tor. Die letzten drei Geräte sollten keine Schwierigkeiten mehr machen. Einen Wechsel vor oder hinter der Wippe solltet ihr einplanen und schon seid ihr im Ziel.
Übung 2: 10-9-2-3-7-6-5-4-7-8-10
Direkt am Anfang kommen die Entscheidungen auf euch zu. Wollt ihr den Hund auf dem direkten Weg zur Wippe führen und damit recht schräg im Aufgang? oder doch lieber einen kleinen Bogen, damit er passender zum Gerät kommt? In jedem Fall halte ich es für günstig den Hund nach der Wippe auf der linken Seite zu haben. Vom Sprung 3 zum Tunnel geht es natürlich um den Faktor "engen Bogen", denn hier verschenkt man viel Zeit und riskiert eine Hundepfote auf der Wand wenn man nicht aufpasst. Direkt vor oder nach dem Stofftunnel (belgisch, französisch, schicken und wechseln oder wie auch immer) folgt ein Wechsel, denn auf dem Steg soll es ja weitergehen. Auch hier wieder alles dafür geben, den Hund zwar gerade aus dem Tunnel herauskommen zu lassen, aber dann möglichst eng herumzuziehen. Denn sonst lockt die Hürde 8 und ihr verliert ausserdem Zeit.
Der Slalomeingang ist dieses Mal etwas einfacher. Denn wenn der Hund um die erste Stange herumlaufen muss, hat er eine optische Orientierung und fädelt normalerweise einfacher ein. Der Schluss ist meiner Meinung nach am Besten mit Ziehen zu lösen. Der Hund ist auf der rechten Hundeführerseite und ihr lauft aussen mit. Der Weg sollte selbst mit einem sehr schnellen Hund noch realisierbar sein.
Übung 3(vorher natürlich die Wippe umdrehen;)): 1-2-6-4-7-2-9-10
Ein kniffliger Anfang. Vielleicht steht ihr schon hinter dem Sprung 2 und ruft ab? Dann müsst ihr dem Hund nur früh genug bedeuten, dass es eine scharfe Wendung gibt, denn sonst ist er viel zu weit vorgelaufen und kann den Stegaufgang nicht mehr schaffen. Oder Ihr lauft mit, aber auf welcher Seite? Wenn ihr den Hund links habt müsst ihr um die Wippe herumlaufen und verpasst vielleicht Sprung 2, habt ihr ihn hingegen rechts steht ihr natürlich ungünstig für den Knick Richtung Steg. Ich würde vermutlich mit dem Hund auf der linken Seite los laufen und selbst hinter dem Sprung zwei die Seite wechseln.
Tja, und dann soll er vom Steg auf die Wand. Fortgeschrittene Hunde erwarten jetzt aus zwei Gründen den Slalom. Einmal war er ja vorhin schon dran, und zweitens ist häufig auf dem Stegabgang eine Art Triebstau - Wenn es dann endlich weitergeht und es soll direkt eine scharfe Wendung kommen, wirds kompliziert. Versucht also frühzeitig (ohne die Zone zu verschenken) eine Wendung anzudeuten, damit der Hund nicht bis zum Slalom läuft. Der Schluss lässt mehrere Möglichkeiten zu. Ich würde von der Wand in den Stofftunnel schicken, am Ausgang annehmen und über die 2 schicken und dann hinter dem Hund zur Wippe hin wechseln. Es gibt aber sicherlich noch ausreichend alternativen verschiedene Belgier und Franzosen einzubauen. Seid kreativ :)
Übung 4: 1-9-8-3-7-2-9-10
1-9 ist dieselbe Problematik wie vorhin 10-9, aber in verschärfter Form, denn der Winkel ist jetzt noch enger. Am Ende der Wippe müsst ihr den Hund auf der rechten Seite haben, sonst habt ihr kaum eine Chance ihn über 8 zu 3 zu bekommen. Wenn er rechts ist und ihr frühzeitig das Kommando gebt sollte das aber prima klappen und ihr schiebt direkt noch einen Wechsel zur 7 ein. Vielleicht lässt sich euer Hund mit einigem Üben sogar in den Tunnel schicken ohne dass ihr bis dort oben mitlaufen müsst. Das wäre ein Gewinn für diesen Durchgang. 2-9-10 ist einfach. Über 2 geschickt steht der Hund schon vor der Wippe und ihr müsst nur noch nach Hause springen.
Ich hoffe trotz der frustrierenden schrägen Aufgänge habt ihr Spass an diesem Training gehabt. Auf dass die dummen Richter diesen Kram niemals einbauen ;).
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Training 06 2002
Ein Parcours zum Üben hässlicher Verleitungen.
Im Wettkampf ist die häufigste Verleitung, dass der Hund nach Absolvieren des Gerätes vor einem falschen weiteren Weg steht. Diese Situation in Vollendung ist eine Übung wert fand ich.
Diesen Monat sollen Verleitungen geübt werden. Weil bei jeder Übung derselbe Tip stehen müsste spare ich mir ellenlange Kommentare. Stattdessen vorweg einige generelle Hinweise und dann einfach eine Liste von Übungen, die sich zu diesem Thema lohnen könnten.
Wichtig ist, dass man nicht allzu viele dieser Trainingseinheiten machen sollte. Verleitungen sind zuerst Mal immer Frust für den Hund. Er sieht ein Gerät, dass er nicht arbeiten darf. Es liegt an euch, wie schnell er das nächste richtige findet und sich dadurch und durch die Bestätigung von euch selbst belohnt. Achtet darauf, dass der Spassfaktor auch bei diesen Trainings nicht zu kurz kommt und ihr den Hund nicht durch dauerndes Anmaulen (womöglich weil ihr selbst nicht gut genug geführt habt) demotiviert.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten Verleitungen auszuweichen.
1. Ziehen:
Man ist auf der Seite zu der der Hund soll und nutzt deutliche Führerhilfen um ihn zu sich zu ziehen. Dazu gehören Stimme, Position im Parcours, Bewegung von Armen, Haltung des Körpers, Richtung in die die Brust zeigt etc.
2. Drücken:
Man befindet sich auf der Seite zu der der Hund nicht soll und drängt den Hund ab. Dies passiert durch: in den Weg laufen, Armbewegung, Sperren des Geräts durch den eigenen Körper etc.
3. Kreuzen hinter dem Hund:
Man befindet sich zunächst auf der Seite zu der der Hund nicht soll, beim letzten richtigen Gerät schickt man den Hund und wechselt hinter ihm die Seite. Durch den deutlichen Richtungswechsel des Hundeführers dreht der Hund auf das richtige Gerät zu.
4. belgischer/französischer Wechsel:
Während der Hund das letzte richtige Gerät arbeitet, dreht man sich mit Nase zum Hund vor ihm und wechselt dabei die Hand. Der Effekt ist hier ähnlich wie unter 3. Ebenso könnte man einfach vor den Hund laufen und ihn die Seite im eigenen Rücken wechseln lassen, wie schon im letzten Monat beschrieben.
Eine kurze, sehr persönlich gefärbte Vorteils und Nachteilsabwägung dieser Methoden:
zu 1. Eine meiner Meinung nach sehr gute Möglichkeit. Bei guter Führtechnik zuverlässig und ohne grossen Zeitverlust. Allerdings führt sie oft dazu, dass man in eine etwas ungünstige Position kommt und die nächsten Geräte nicht mehr so eindeutig anzeigen kann.
zu 2. Sehr riskant und gefährlich. Zunächst die Riesengefahr, den Hund zu berühren, weil man ihm zu dicht in den Weg gelaufen ist. Das passiert sehr häufig und führt auf jeden Fall zu 5 Punkten. Ausserdem besteht die Gefahr, dass der Hund das Drücken nicht annimmt und das falsche Gerät "nun erst recht" nimmt. Schon häufig habe ich diesen Fall beobachtet, wo Hundeführer vor dem Tunnel stehen und dann fast ihre Kniescheibe opfern, weil der Hund sie einfach wegschubst und doch reinläuft. Vorteil ist vielleicht die im Vergleich zu 1 günstigere Ausgangslage für den eigenen weiteren Weg durch den Parcours.
zu 3. Eine Technik die ich fast ausschliesslich benutzt habe. Sie hat sich irgendwie zu einer persönlichen Vorliebe entwickelt. Heute ist das Kreuzen irgendwie aus der Mode gekommen. Man sagt, die Hunde werden langsamer, weil sie selbständig voraus und allein arbeiten müssen. Aber das ist eigentlich eher eine Ausbildungsfrage. Auf jeden Fall verlieren einige Hunde, warum auch immer, etwas Zeit bei der Methode, wohingegen sie für den Hundeführer einfach zu erlernen und sicher in der Anwendung ist.
zu 4. Eine sichere Methode von Verleitungen abzulenken. Allerdings setzt sie voraus dass man sich vor dem Hund befindet. Und zwar so weit, dass man noch Zeit genug hat den Wechsel auszuführen bevor der Hund landet. Wenn man vor dem Hund ist (am Anfang des Parcours, oder nach einem anderen Wechsel), ist das aber sicher eine gute Idee. Allerdings muss man gerade diese zwei Dinge häufiger mal im Training ausprobiert haben, bevor man sie zuverlässig beherrscht und einsetzen sollte.
Hier also die Übungen, an denen man die diversen Techniken ausprobieren und üben kann:
7-5-3-4-6-7
7-6-4-1
7-6-3-1-2-4-6-7 (nach 1 ein Neustart mit dem Hund gerade vorm Reifen)
7-6-5-8-9
7-5-4-1
7-5-3-4-6-7
7-6-3-4-6-8-9
die Liste liesse sich noch beliebig weiter fortsetzen... Probiert aus, was schwer fällt und testet verschiedene der geschilderten Möglichkeiten. Ich hoffe ihr bekommt dadurch ein Gefühl dafür, was wo am besten klappt.
Viel Spaß beim Agility
Kirsten
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Training 05 2002
Was man beachten muss wenn man beim Agility von Geradeaus spricht
und wie man im Parcours sichergeht, dass der Hund auch dasselbe Geradeaus meint :)
Dies ist der Grundaufbau des Parcours. Diese Übung habe ich reingenommen, weil ich bei wirklich jedem Turnier, dass ich beobachte denselben Fehler bei einigen Hundeführern entdecke.
Übung 1: 1-2-4-7
Wo ist wohl die große Verleitung? Das ist ganz einfach. Die Verleitung ist der Sprung 3.
Wenn der Hund gerade vor die erste Hürde gesetzt wird, springt der die Hürde 2 schräg und landet genau vor der Hürde 3. Obwohl in Abbildung 2 eine gerade Linie zwischen 2 und 3 gezogen ist, ist das eben nicht das was der Hund sieht. Diesen Sachverhalt macht man sich erst klar, wenn man versucht mit den Augen des Hundes auf den Parcours zu gucken. Der sieht nämlich Abbildung 3.
Was kann man nun tun um diesem Problem zu begegnen? Man kann natürlich den Hund so absetzen wie in Abbildung 3, ihn gerade auf die Hürde 2 zulaufen lassen und dann laut brüllen, wegrennen, abrupt stoppen und hoffen, dass der Hund abbiegt. Aber wieso? Warum nicht den Hund am äussersten linken Rand des Sprungs absetzen. Dann kann er schräg nach rechts laufen und nimmt den Sprung 2 am äussersten rechten Rand, mit Blick auf Sprung 4, der ja auch dran ist. wenn das auch eine minimale Verlängerung des kürzesten Weges ist, sollte man doch darüber nachdenken, ob es nicht den ganzen Lauf sicherer und runder macht.
Übung 2: 1-2-5-6-4-3-8-7
Hier eine noch extremerer Start. Es geht nach scharf rechts nach Sprung 2. Dabei ist es noch viel wichtiger, den Hund darauf vorzubereiten. Dazu gehört auch, sich nicht einfach neben dem Ständer von Sprung 2 zu stehen und den Hund ins Verderben laufen zu lassen. Stattdessen sollte man die zweite Hälfte mitgehen, um die Richtung durch eine Drehung des Körpers deutlich anzuzeigen. (Bei beiden Übungen liesse sich natürlich auch prima abrufen, aber ich will damit verdeutlichen was passiert, wenn so eine Situation mitten im Parcours passiert) Der Wechsel am Tunnel könnte, belgisch, französisch oder mit Schicken über Sprung 4 sein. Probiert einfach etwas rum. Am Slalomeingang aufpassen, dass ihr unerfahrene Hunde durch dichtes Mitlaufen und geschicktes Stehen unterstützt.
Übung 3: 1-2-3-9-2-5-6-8
Diesmal ist 1 bis 3 tatsächlich eine Linie. Und diesmal geht gerade von der Linie eine Gefahr aus. Denn wenn ihr nicht frühzeitig ankündigt, dass ihr danach scharf rechts abbiegen wollt, verschenkt ihr wertvolle Sekunden durch Riesenbögen zur Wand. Nach einer gut kontrollierten Kontaktzone und einem rechten Winkel sind 2,5 und der Tunneleingang eine Linie. Hier hilft ein deutliches Kommando (Voraus, Tunnel o.ä.) und eine gezielter Antritt zum Tunnel. Während der Hund im Tunnel ist, könnt ihr euch schon mal passend aufstellen um den Hund gut an den Slalom zu bringen. Drückt ihn nicht zu weit heraus, sonst landet er hinter der 7. Im Grunde ist der Slalomeingang nicht allzu schwer. Der Hund sieht die erste Stange genau wenn er aus dem Tunnel kommt. Wenn er ein kleines bisschen Erfahrung mit dem Einfädeln hat, sollte alles wie von selbst klappen :)
Übung 4: 1-2-4-6-5-4-8-9
Bis zum zweiten Mal 4 sollte alles einfach sein, nach den Vorübungen. Aber wie kriegt man den Hund dann vernünftig in den Slalom? Nun, es gibt verschiedene Möglichkeiten. Entweder der Hund fädelt sehr sicher und selbständig ein. Dann schickt ihr ihn einfach hin und wechselt hinter ihm. Wenn das nicht klappt, könnt ihr während der Hund über die 4 springt einen belgischen Wechsel machen, und den Hund danach mit dem rechten Arm in einem gemütlichen Bogen einfädeln. Die ganz mutigen versuchen einfach den Wechsel vor dem Hund, mit dem Rücken zu ihm. Das spart unter Umständen einige Sekundenbruchteile, ist aber natürlich auch nicht ungefährlich. Wenn ihr den Hund im Rücken habt, seht ihr natürlich nicht was er da so anstellt.
Übung 5: 1-2-4-8-3-5-10
Wo sind hier die Schwierigkeiten? Denkt eine Sekunde nach bevor ihr weiterlest. Klar, der Slalom ist knifflig... und? Genau. Nach der 3 landet der Hund vor der 2, die überhaupt nicht dran ist. Wenn ihr das erkannt habt, ist der Sinn des heutigen Trainings erfüllt. Noch toller wenn euch eine Möglichkeit einfällt die Verleitung zu entschärfen. Wie wäre es den Hund nach dem Slalom nicht allzu scharf anzurufen und stattdessen in einem Bogen laufen zu lassen? Dann kommt er mit dem Blick auf die 5 vor den Sprung 3. Oder ihr achtet peinlich genau darauf so dicht wie möglich an der 4 vorbei zu laufen um den Hund zur 5 zu ziehen. In jedem Fall ist das Wichtigste, dass ihr in Zukunft immer denkt wie der Hund, und euch merkt, dass geradeaus nicht immer bedeutet: parallel zueinander. Ich hoffe das euch dieser "Klärungsmonat" etwas gebracht hat, obwohl vieles was hier steht selbstverständlich klingt.
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Training 04 2002
Für all die triebschwachen gemütlich daherbummelnden Hunde und vor allem: für deren Hundeführer.
Eine Spassübung zur Verbesserung von Tempo und Sprungkraft. Ausserdem ein kurzer Exkurs in Slalomeingänge und Wandwechsel.
"Er schnüffelt immer auf dem Boden!", "Wir haben immer Zeitfehler.", "Er hat glaube ich gar keinen Spass mehr beim Agility."
Das sind die Sätze bei denen die Alarmglocken im Kopf jedes Agilitytrainers anspringen sollten. Hier ist etwas gründlich schief gegangen. Offenbar war der Schwerpunkt immer auf technischen, komplizierten Übungen und der Hund (häufig sogar der Hund und der Hundeführer) hat nicht mehr genug Spass an der Sache. Um solchen Problemen entegegen zu wirken, hier mal eine wirkliche Spassübung für langsame, triebschwache Hunde. Mit der Übung kann man auch einige andere Nützlichkeiten verbinden, dazu später.
Übung 1: 1-2-3-4-5-6
Der Aufbau ist recht simpel. Der Ablauf ist schnell erklärt, aber nicht so leicht umzusetzen wie man glaubt. Der Hund soll maximal aufgedreht werden vorm Start. Je mehr Motivation vom Hundeführer überspringt, desto schöner. Also kein Sitz - Bleib am Start, kein leichtes Tätscheln des Kopfes, wenn die Runde vorbei ist. Stattdessen Motivation über Spiel oder Futter (dass der Hund natürlich nur gezeigt bekommen sollte vorher, und keineswegs schon Happen vorweg schnappen darf), gemeinsamer Start und dann eine Art Wettrennen, das mit dem Wegwerfen des Spielzeugs, bzw. der Bestätigung durch Futter endet. Hier ist der Trainer echt gefordert. Denn so leicht sich das hier schreibt, so kompliziert ist es auch. In aller Regel kommt kein Hundeführer in der ersten Runde so aus sich raus, wie ich das meine. Also lasst die Übung ruhig mehrmals laufen. Falls ihr Hundeführer habt, die so gar nicht rennen wollen, schickt ihr sie eben aussen herum. Dann müssen sie richtig die Beine in die Hand nehmen und die gewisse Wettkampfstimmung zwischen Hund und Hundeführer entsteht.
Übung 2: 6-5-4-3-2-1
Dieselbe Übung anders herum. Wichtig dass die Motivation der Hundeführer nicht von Durchgang zu Durchgang weniger wird, sondern sich in jedem Lauf steigern soll. Und schon gar nicht, darf der Hundeführer nachlassen, weil der Hund nicht schnell genug ist. Das ist ein häufiger Fehler. Man müht sich einen Moment, der Hund rast nicht wie der Border Collie den man mal gesehen hat los und schon wird die ganze Motivationsidee nur noch lustlos verwirklicht. Gerade umgekehrt wäre richtig! Je langsamer der Hund, desto wilder das vorher und nachher Spielen. Und achtet darauf mit dem Hund gemeinsam zu spielen, und nicht einfach das Spielzeug wegzuschleudern und fertig...
Übung 3: 1-2-3-4-5-6-Tunnel-3-2-1
Eine Übung die das Wechseln übt. Ausserdem kommen Hunde die ungern auf der rechten Seite arbeiten, fast von selbst auf selbige und bekommen dafür prompt eine Riesenbelohnung. Probiert den Durchgang auch mehrmals und versucht verschiedene Möglichkeiten auf die andere Seite zu kommen. Wechselt belgisch vor dem Hund (so dass ihr den Hund im Blick haltet während er über die 6 springt und euch rückwärts umdreht), französisch (sozusagen mit dem Hund im Rücken), und schickt den Hund in den Tunnel um hinter ihm die Seite zu wechseln. Auf jeden Fall solltet ihr sobald der Hund sicher im Tunnel ist, ein langgezogenes lautes Kommando starten, damit er sobald die Nase sichtbar wird schon dir Richtung einschlägt und einen ganz engen Bogen läuft. Probiert aus, wie eng ihr den Hund nach dem Tunnel herum rufen könnt, wie knapp ihr ihn in den Tunnel schicken könnt und wo ihr sonst noch Sekundenbruchteile sparen könntet. Die Endgeschwindigkeit ist nicht mehr so entscheidend, wenn man durch geschicktes Führen enge Wege finden kann.
Übung 4: 6-5-4-3-2-1-Tunnel-4-5-6
Dieselbe Übung seitenverkehrt. Wieder alle möglichen Wechsel ausprobieren und nicht vergessen so doll wie möglich zu motivieren. Nochmal kurz zur Erläuterung die Sache mit den drei möglichen Wechseln:
1. belgisch:
Der Hund läuft auf der rechten Seite eine Runde und springt über 1. Während er in der Luft ist, dreht man sich mit dem Rücken zum Tunnel und dem Gesicht zum Hund rückwärts/seitwärts nach links bis man am Tunnel fast vorbei ist. Inzwischen ist der Hund gelandet und man kann ihm mit der linken Hand den Tunnel zeigen.
2. französisch:
Der Hund läuft auf der rechten Seite eine Runde und springt über die 1. während er springt läuft man vorwärts weiter um den Tunnel herum und wendet dem Hund dabei (zwangsläufig) kurz den Rücken zu. Bis er gelandet ist, steht man passend neben dem Tunnel um mit der linken Hand hinein zu zeigen.
3. mit kreuzen:
Der Hund landet nach der 1 und man schickt ihn mit dem rechten Arm in den Tunnel um selber hinter dem Hund her auf die andere Seite des Tunnels zu laufen. Erst am Tunnelausgang ist der Hund auf der linken Seite.
Die beiden ersten Wechsel lassen sich natürlich genau so gut auch erst nach dem Tunnel durchführen.
Übung 6: 1-2-3-Tunnel-1-2-3-4-5-6-Tunnel-3-2-1
Eine Art kleiner Abschlussübung. Versucht alles was ihr ausprobiert habt, perfekt umzusetzen. Schnell rum nach dem Tunnel, noch schneller hin zum nächsten Sprung, kurze Wege, hohes Tempo und ein Riesenspass am Ende. Wer Lust hat kann dieselbe Übung zum Abschluss noch Mal seitenverkehrt üben, also 3-2-1-Tunnel-3-2-1-6-5-4-Tunnel-1-2-3.
Der Sinn dieser Übung lässt sich noch erweitern, wenn man den Tunnel (zu Motivationszwecken) zum Beispiel gegen den Slalom tauscht. Hier kann man Slalomeingänge, Wechsel am Slalom und Tempo an diesem Gerät üben und fördern.Auch Kontaktzonentraining lässt sich so prima aufbauen.
Schnell über die Wand, sicher in den Zonen und eng und schnell weiterlaufen. Eine Herausforderung für die man schon mal die eine oder andere Trainingseinheit opfern kann. Ausserdem lässt sich bei all diesen Dingen auch selbständigeres Arbeiten des Hundes trainieren, wenn man nämlich versucht dicht am mittleren Gerät zu bleiben und den Hund allein arbeiten lässt. Also alles in allem eine Übung für jede Gelegenheit!
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Training 03 2002
Nachdem wir einige Zeit mit kurzen Sequenzen verbracht haben, ist es Zeit für die neue Saison mal wieder größere Parcours zu bauen.
Schliesslich will man ja nicht, dass der Hund vor Schreck umfällt, wenn er mal wieder mehr als 5 Geräte auf dem Platz vorfindet.
Einige längere und auch knifflige Durchgänge, die uns auf die neue Saison vorbereiten sollen. Generell finde ich es nicht richtig immer nur ganze Parcours aufzubauen. Viel zu viel wertvolle Trainingszeit wird dann mit Auf-, Ab- und Umbau verschwendet. Ein gleich guter Lerneffekt träte ein, mit kurzen Übungen, speziell auf das abgestimmt, was Probleme bereitet. Trotz dieser Überlegungen, sollten hin und wieder längere Durchläufe probiert werden. Dies ist sowohl für die Konzentrationsfähigkeit (von Hund und Hundeführer), als auch für die Kondition (von Hund und! Hundeführer) wichtig.
Ich habe bei den beiden festen Tunneln 9 und 10 bewusst darauf verzichtet, einen Eingang vorzugeben. Überlegt trotzdem beim Begehen genau, in welchen Eingang ihr den Hund schicken wollt, und versucht das auch durchzusetzen.
13-11-9-8-7-6-10-9-11-12-1
Mit einem Hund, der zu weiten Sprüngen neigt, bietet sich eher der zweite Eingang von 9 an. Dann wird der Bogen insgesamt etwas runder. Allerdings ist auch der Weg ein wenig weiter. Beim Tunnel 10 ist die Wahl schon schwieriger. Ich würde eher den in Laufrichtung rechten Tunneleingang wählen, damit der Weg zum nächsten Tunnel nicht so weit ist. Zwischen den beiden Tunneln steht eigentlich keine Verleitung. Die Kunst ist es nur, dem Hund das Gerät möglichst schnell zu zeigen, da er es ja nicht sieht wenn er aus dem Tunnel 10 kommt. Der Abstand 9 zu 11 ist recht eng, hier fällt gerne mal eine Stange.
13-12-2-3-4-5-6-10-6-7-8-11-13
Die übenswerte Sache ist sicherlich 6-10-6. Es bieten sich unterschiedliche Wege an, je nachdem wie viel Hilfe der Hund zum Einfädeln in den Slalom benötigt. Probiert hier viel herum, denn eine ähnliche Situation wird euch sicher mal begegnen. Es ist auch eine gute Gelegenheit mal wieder den ein oder anderen belgischen Wechsel auszuprobieren. Am Schluss ist 11-12 sehr interessant, wenn der Hundeführer innen ist (das wird er meistens sein). Entweder nach dem Steg wirklich zügig vorwärts laufen, um den Hund nicht zur Wand zu ziehen. Dabei müsst ihr im Idealfall fast auf einer Höhe mit dem Hund sein. Wenn ihr das nicht schafft (an der Stegabgangszone habt ihr ja Gelegenheit aufzuholen), solltet ihr einmal probieren, was passiert, wenn ihr bewußt mit dem falschen (hundabgewandten) rechten Arm zum Sprung 13 zeigt. Viele Hunde reagieren auf die damit verbundene Körperdrehung sehr gut.
1-2-3-4-10-6-7-8-11-12-1
Verleitung ist die Wippe. Bedenkt, wenn ihr sehr weit vom Hund zurückbleibt aber folgende zwei Dinge. Je weiter ihr zurückbleibt, desto zögerlicher geht der Hund voraus. Möglicherweise zieht ihr ihn weg vom Reifen, oder er durchspringt diesen schräg. Das zweite Problem ist eure Position relativ zum Tunnel. Wenn ihr sehr weit zurückbleibt, verstellt ihr dem Hund möglicherweise die Sicht darauf. Wichtig also: Nicht alllzu früh nach rückwärts orientieren, das spart Zeit und gibt euch eine günstige Position. Aber natürlich auch nicht alllzu lang warten, sonst ist der Hund auf der Wippe.
1-2-3-10-6-7-8-11-12-1
Von 3 zu 10 ist nach dem vorigen Durchgang nicht ganz einfach. Im Grunde gilt dasselbe wie bei der Übung mit dem Reifen. Nicht zu früh bremsen, nicht zu lange warten. Eine Sache des Timings, wie fast alles im Agility. Der Rest ist im Grunde recht simpel und so schliesst das heutige Training mit einem schönen Homerun ab. Zum Schluss etwas einfaches zu üben, halte ich übrigens generell für sinnvoll. Dann ist relativ wahrscheinlich, dass die Übung auf Anhieb klappt und der Hund mit einem prima Erlebnis aus dem Training geht.
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Training 02 2002
Wie versprochen der zweite Teil des neuen Regelwerks.
Ausserdem ein lustiges Spiel, weil es ja schliesslich Karneval ist.
Hier wie versprochen der zweite Teil des Trainings mit dem neuen Reglement. Nachdem beim letzten Mal der Hoch-Weitsprung dran war, folgt diesmal die Kombination und der neue Tisch.
Im neuen Regelwerk sind die Abstände für Kombinationssprünge genau festgelegt. Es lohnt sich also auszuprobieren, ob der eigene Hund mit diesen Abständen zurecht kommt. In unserem Beispiel ist die Kombination aus drei Sprüngen in einer Reihe zusammengesetzt, die Hürden könnten aber ebenso gut mit Wendungen kombiniert sein (was den Abstand natürlich zur Auslegungssache werden lässt). Der Abstand zwischen 2a und 2b sollte minimal sein (4,5 m) und der zwischen b und c maximal (7 m). Beim Wettkampf gelten alle drei Sprünge als ein Gerät. Verweigert der Hund den zweiten oder dritten, müsst ihr also von vorn wieder ansetzen. Der Kringel oben symbolisiert einen Wäschekorb /Ablagetisch auf/in dem sich folgendes befindet: Eine dicke Jacke, ein Schal, Handschuhe, einen Partyhut aus Papier, eine Partytröte und eine Pappnase (vorzugsweise rot ;)).
Es ist nämlich:
Karnevalszeit!
Und aus diesem Grund üben wir die neuen Gerätschaften mit einem lustigen Karnevals-Agility-Spiel, dass ich mir ausgedacht habe. Es gibt zwei Varianten. Die erste Variante ähnelt einem Double-Duck und ist nur zu empfehlen, wenn die Hunde in der Trainingsgruppe sich gut verstehen und sozialverträglich sind. Falls das nicht der Fall ist, baut ihr nur die linke oder rechte Hälfte auf und stoppt einfach die Zeit jedes Teams, das lässt sich ja dann auch prima vergleichen. Im ersten Fall ist zu beachten, dass der linke Parcours möglicherweise etwas kniffliger ist, wenn der Hund den Slalom nur rechtsgeführt beherrscht. Deshalb können Anfänger und Fortgeschrittenere gemeinsam üben. Kleine Vorteile lassen sich so ausgleichen. Sind alle Hunde etwa gleich weit im Ausbildungsstand könnte man das ganze auch ohne den Spiegeleffekt aufbauen, dann kommen sich die Hunde aber noch näher.
Hier also die simplen Regeln:
Der Hund startet bei eins (bzw. beide Hunde gleichzeitig). Er überwindet die Kombinationssprünge. Dabei ist ganz regelgerecht vorzugehen. Verweigert der Hund, muss vorne wieder angefangen werden. Danach wird der Hund auf den Tisch geschickt. Die Position ist dem Hundeführer freigestellt, sie darf auch während der Wartezeit verändert werden. Die Wartezeit ist allerdings nicht 5 Sekunden, sondern sie dauert so lange, wie der Hundeführer braucht, um die Jacke anzuziehen. Springt der Hund vom Tisch muss er zunächst wieder hoch, bevor weiter angezogen werden darf. Erst wenn eine Hilfsperson anzeigt, dass die Jacke korrekt angezogen ist (z.b. mit einem "Go"), gehts weiter. Anschliessend geht´s durch den Slalom weiter über die Hürde 5 und direkt wieder in die Kombination 2. Wenn der Hund beim ersten Mal keinen Fehler gemacht hat an der Kombination ist alles ok. Hat er eine Stange gerissen, dreht er jetzt eine Strafrunde über Kombination und Slalom. Danach gehts wieder auf den Tisch und der Hundeführer zieht den Schal an. Das Spiel geht so lange bis der Hundeführer mit allen Sachen (jedes Mal natürlich nur ein Teil anziehen) über die 5 und die 1 nach Hause läuft. Dies darf er dann mit einem beherzten "Tröööt" anzeigen :)
In diesem Sinne Helau und
Viel Spaß beim Agility
Kirsten
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Training 01 2002
Der Winter gibt uns die Gelegenheit das neue Reglement in einigen Besonderheiten auszuprobieren.
In diesem Monat zunächst die gravierendste Änderung. Der Hochweitsprung ist ab nächstem Jahr für alle Klassen in Höhe und Breite genau festgelegt. Eine prima Sache, weil hier schon lange kein Jumping mehr das Thema war.
Schnell hingestellt wird hier eine der (meiner Meinung nach wichtigen) Neuerungen im Reglement geübt. Der Hochweitsprung ist ab diesem Jahr wie folgt geregelt:
Zwei Einfachsprünge ausschließlich mit Stangen werden zusammengestellt, um einen Doppelsprung zu formen. Die Stangen sind in aufsteigender Form mit einem Höhenunterschied von 15 bis 25 cm aufzulegen.
Die höchste Hürde ist als letzte zu stellen. Für die
Kategorie "S" von 25 bis 35 cm
Kategorie "M" von 35 bis 45 cm
Kategorie "L" von 55 bis 65 cm
Die totale Tiefe darf folgende Maße nicht überschreiten:
0,30 m für die Kategorie "S"
0,40 m für die Kategorie "M"
0,55 m für die Kategorie "L"
Auch im alten Regelwerk gab es den Hochweitsprung. Jedoch war seine Tiefe nicht umfassend geregelt (für Minis). Nun haben wir Masse, nun können wir üben :)
Also, der Sprung 8 ist der Hochweitsprung. Baut ihn für euren Hund auf die Maximalmasse auf, denn schliesslich kann euch das auf dem nächsten Turnier schon passieren.
Wenn euer Hund noch nie ein solches Gerät gesprungen ist, oder ein unsicherer Springer ist, dann übt das Hindernis zunächst gesondert und etwas enger. Steigert euch dann auf die vorgegebenen Masse und fangt erst dann mit den Übungen an. Bei den Übungen wird der Hochweitsprung mal von rechts und mal von links gesprungen. Achtet darauf, dass ihr die Stangen dazu umlegt, damit immer die vordere tiefer liegt.
2-4-7-8-5-1
Zunächst ein einfacher Durchgang mit viel Anlauf zum gefährlichen Hoch-Weitsprung. Einige Hundeführer geben für diesen Sprung ein anderes Kommando, manche geben nur für diesen ein Kommando, andere betonen mit einer Bewegung des Arms, dass hier was besonderes passiert. Was ihr auch immer tun wollt, macht es jedes Mal gleich. Nur dann hat der Hund eine Chance zu begreifen, dass immer dann höheres und weiteres Springen gefordert ist.
1-4-7-11-10-8-7-4-5-6-2
Und nun mal mit einigen Tücken. Für die ersten 4 Geräte gibt es mehrere mögliche Wege. Vielleicht ist es klug über die ersten zwei Sprünge abzurufen. Dann hat man einen günstigen Ausgangspunkt für den Slalomeingang. Oder mit dem Hund an der linken Seite durchlaufen, dann muss man aber schnell um die 4 herum kommen, um den Hund zur 7 drücken zu können. Oder mit dem Hund an der rechten Seite und hinter ihm wechseln (vor oder nach 7). Probiert einfach aus was bei euch am besten klappt. Der Schluss ist recht simpel. Wieder mit Schwung und gerade vor den Hoch-Weitsprung. 4, 5 und 6 bilden für den Hund eine gerade Linie. Während er über der 6 ist könnt ihr bequem zwischen 5 und 6 hinter ihm wechseln, damit er zum Zielsprung 2 kommt. Mit einem Hund der selbständig vorwärts arbeitet vielleicht sogar zwischen 4 und 5, dann wird der Bogen zur 2 möglicherweise knapper.
1-5-8-7-4-2
Ich hör sie schon rufen: "Soooo schräg??". Dabei ist es eure Entscheidung. Führt den Hund einfach in grösserem Bogen an die 8 heran und schon wirds weniger schräg. Platz ist schliesslich genug. Überhaupt solltet ihr versuchen immer den rundesten Weg zu wählen. Wer weiss, dass sein Hund Stangen reisst, wenn er schräg springt, führt ihn eben möglichst gerade an die Sprünge heran. Der Weg zu 7 funktioniert genau so. Je schräger der Hund springen kann, desto kürzer darf der Weg bemessen sein.
3-7-8-9-11-7-4-2
Schon während der Hund im Tunnel ist kann man sich möglichst günstig positionieren. Dann ist der Winkel zum Hochweit besser und man hat nicht so einen langen Weg. Nach der 4 sieht der Zielsprung 1 unter Umständen recht verlockend aus - hier ist also Vorsicht angebracht.
2-5-6-4-7-8-10-11-8-6-1
Länger und kniffliger - aber auch spannender :). Hauptschwierigkeit ist sicher der falsche Tunneleingang. Sowohl der Eingang ist nicht einfach. Die 9 liegt doch sehr verlockend. Ebenso ist der Slalomeingang nicht ganz einfach. Es würde zu weit führen hier alle möglichen Wege vorzuschlagen. Probiert den Durchgang auf jeden Fall mindestens drei Mal aus und löst diese Stelle immer anders. Der Hochweitsprung wird diesmal aus kürzerer Entfernung angegangen. Aber inzwischen weiss der Hund ihn ja schon gut einzuschätzen.
2-5-8-4-1-3-7-11-10-6-2
Der Anlauf zum Hochweit kam ja schon mal vor und sollte keine Schwierigkeiten machen. Die 7 ist natürlich eine interessante Verleitung. Lauft nicht zu dicht heran und guckt nicht wie das Kaninchen auf die Schlange. Ein kurzer Ruf und ein beherztes Wegdrehen sollten den Hund sicher zur 4 bringen. Dann noch ein letzter Seitenwechsel und mit dem Hund auf der linken Seite gehts über die Aussenbahn nach Hause.
Einige knifflige Übungen waren sicher dabei. Aber eine gewisse Herausforderung sollte das Training ja immer bieten. Wenn ihr zu einfach übt, werdet ihr unter Umständen beim nächsten Turnier überrascht.
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