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30. September, MHM Münster
30. September, MHM Münster
Eine Übung für Hund und Hundeführer, wie man den richtigen Slalomeingang findet. Ausserdem ein paar generelle Tips zu diesem komplizierten Gerät.
Für fortgeschrittene Hunde ist der Slalomeingang immer noch eine Herausforderung. Häufig stellt man erst beim Wettkampf fest, dass der eine oder andere Winkel noch nicht klappt. Nicht klappt kann hier zweierlei bedeuten. Entweder der Hund macht ihn noch nicht selbständig ohne den Hundeführer, oder er macht ihn überhaupt nicht - auch wenn der Hundeführer ihn dabei unterstützt.
Die Übung diesen Monat richtet sich in erster Linie an die erste Gruppe. Der Hund sollte bereits sicher im Slalom sein, d.h. ihn alleine bewältigen können und Spass an dem Gerät haben.
Wenn man zu früh derartige Trainingseinheiten angeht, verliert der Hund die Freude an dem Gerät. Denn wenn er schon mit dem korrekten Überwinden Probleme hat, müssen wir nicht noch durch knifflige Eingänge Zusatzschwierigkeiten einbauen.
Beachtet bitte, dass der Slalom bei den Übungen immer das letzte Gerät sein soll. Es geht ums einfädeln. Wenn der Hund das korrekt gemacht hat, soll möglichst bald (eben direkt nach dem Slalom) auch die Bestätigung kommen. Also nicht noch zwei Hürden nehmen, damit ihr wieder am Start ankommt.
Slalomeingänge
Übung 1 : 1-2-3-Slalom
Zum Anwärmen ein ganz einfacher Eingang. Der Hund kommt aus dem Tunnel gerade vor den Slalom, der Hundeführer hat Zeit sich passend zu postieren. Passend heisst übrigens nicht: "so dass ich den Hund notfalls mit dem Knie reinschubsen kann". Lasst dem Hund Platz genug. Wenn er dann falsch einfädelt, hat er das Prinzip noch nicht verstanden, und ihr solltet diesen Monat was anderes üben :).
Wenns gut geklappt hat, fliegt natürlich sofort die Belohnung und es wird ausgelassen getobt. Anschliessend könnt ihr dasselbe Spielchen nochmal mit einem belgischen Wechsel machen. Also während der Hund im Tunnel ist, wechselt ihr rückwärts die Seite und nehmt ihn dann mit der rechten Hand wieder an (Hund ist rechts). Wieder Lob und Spiel.
Übung 2 : 1-2-3-4-5-6-Slalom
Hier ist der Eingang auch recht simpel. Achtet darauf den Hund alleine arbeiten zu lassen und geht beim Sprung 6 soweit mit, dass der Hund nicht in Versuchung kommt, gleich wieder zurückzuspringen. Benutzt diese einfacheren Übungen dazu richtig Tempo und Stimmung aufkommen zu lassen. Motiviert den Hund möglichst schnell den Slalom zu absolvieren. Wenn er jetzt ausfädelt, ist das nicht so schlimm, schliesslich ist nur Training. Dann wiederholt ihr die Übung mit etwas weniger Elan. Sonst könnt ihr beim nächsten Durchgang ruhig noch wilder toben. Toben meint hier nicht besonders laut und hell zu rufen, toben meint insbesondere mit der Körpersprache nach vorn zu dirigieren. Beugt euch vornüber, bewegt die Arme übertrieben und holt aus als ob ihr das Spielzeug schon werfen würdet...
Übung 3 : 7-4-3-2-1-Slalom
Im Prinzip wie die Übung vorher. Der Hund kommt ziemlich gerade vor den Slalom, wenn ihr genügend Schwung nehmt. Er muss die erste Stange gewissermassen umrunden, bevor er einfädelt. Achtet also darauf, dass er sie auch sehen kann. Stellt euch nicht davor/dazwischen. Es geht darum, dass der Hund alleine versteht wie es funktioniert.
Übung 4 : 7-5-6-1-2-Slalom
Gleiche Geschichte wie Übung 3. Ausreichenden Bogen nach der Wippe - Platz lassen - Hund fädelt ein - Party!
Wenn der Hund falsch einfädelt, habt ihr ihn überfordert. Wildes Schimpfen und Meckern nützt nichts. Es verdirbt nur beiden die Laune. Versucht es einfach nochmal und lasst euch vom Trainer sagen, wie und wo ihr den Hund noch mehr unterstützen könnt.
Übung 5 : 1-2-3-4-7-6-5-Slalom
Wieder muss der Hund den Slalom umrunden bevor er korrekt einfädelt. Diesmal ist es allerdings ein bedeutend weiterer Weg. Helft mit, indem ihr einige Schritte Richtung Sprung 4 macht. Wenn diese Übung auch nach mehreren Anläufen nicht klappt, solltet ihr zwischendurch was einfaches einschieben. Der Hund muss nach spätestens 5 Anläufen ein Erfolgserlebnis haben.
Übung 6 : 1-2-3-4-5-Slalom
Dieser Winkel ist für den Hund schwieriger. Er hat jetzt nicht mehr - wie bei den vorigen Übungen - die Wendestange, sondern kommt steil an das erste Törchen heran. Meiner Meinung nach ist dies einer der schwierigsten Eingänge. Trotzdem sollte man im Training mit einem fortgeschrittenen Hund ruhig mal daraufhinarbeiten, dass sowas auch klappt.
Zwischen den Slalomspielchen sollten auch immer mal Durchgänge folgen in denen der Hund keinen Slalom hat z.B. 1-2-3-4-7-6-5-4-3-4-7 oder ähnliches. Slalomwedeln ist sehr anstrengend und es ist sinnvoll dem Hund dazwischen ausreichend Pausen für den Rücken und den Kopf zu lassen.
Wie man Hund und Hundeführer auch (und gerade!) im kalten Winter aufwärmen und motivieren
Vielleicht laufen ja auch in eurem Verein Anfängerübungskurse. Ich habe mittlerweile in vielen Vereinen mal zugeschaut und festgestellt, dass viele Trainer Schwierigkeiten haben, absolute Anfänger zu etwas Ehrgeiz zu motivieren. Oft werden nach allen Regeln der Kunst die Geräte eingeübt. Aber lustige Auflockerungen für Hund und Mensch sind eher die Seltenheit. Bevor der Hund nicht alles kann, können auch keine ´Specials´ eingebaut werden, so die Meinung vieler Trainer.
-Falsch! Denn gerade mit Anfängern sollte man viele Spielchen und Motivationsübungen machen. Denn wenn schon am Anfang Druck mit ins Spiel kommt, sind Schwierigkeiten in der Motivation des Hundes für später vorprogrammiert. Eine Stunde oder mehr konstantes Gerätetraining bedeutet, insbesondere für Anfängerhunde, unweigerlich Stress.
Deswegen finde ich es sinnvoll, schon in absoluten Anfängerkursen auch mal ein Spiel zu machen, oder einen kleinen Übungsparcours (und sei es nur aus Hütchen zum Drumrumlaufen) einzubauen. In den Kursen die ich geleitet habe, habe ich oft bemerkt wie sehr eine solche Auflockerung die Moral der Truppe hebt. Vorher noch enttäuschte Gesichter, dass der Hund vielleicht die eine oder andere Übung weniger schnell begriffen hat, als der eines anderen Kursteilnehmers - und nachher die Begeisterung über den Sieg bei einem Mannschaftsspiel.
Mannschaftsspiele eignen sich hervorragend zum Training. Nicht nur wegen des besonderen Ansporns für die Hundeführer, sondern auch weil der Hund ein bisschen Wettkampfatmosphäre schnuppert. Wenn die Teamkameraden anfeuern, womöglich zeitgleich ein anderer Hund angefeuert wird und sozusagen richtig Stimmung am Platz ist, passieren eher mal die Fehler, die man wirklich üben sollte. Nämlich die, die erst bei Wettkämpfen passieren.
Also liebe Trainer: ´Nehmt mal die Stoppuhr in die Hand, oder bildet Mannschaften die zeitgleich gegeneinander arbeiten - dann merkt ihr schnell inwieweit die Übungen auch unter Stress sitzen.´ (Im Winter übrigens besonders beliebt, weil niemand im kalten Stehen und warten muss.)
Eine kleine Einschränkung muss ich allerdings noch loswerden. Bei Mannschaftsspielen muss immer auf die notwendige Sicherheit geachtet werden. Die Geräte dürfen nicht so eng stehen, dass sich Hunde zu nah kommen. Ausserdem muss darauf geachtet werden, dass sich Hunde nicht aus Versehen im Tunnel oder auf Kontaktzonen begegnen können. Und natürlich lassen sich Mannschaftsspiele nur mit sozialverträglichen Hunden durchführen.
Mannschaftsspiel
Das abgebildete Spiel ist recht einfach und eignet sich auch für Anfängerhunde. Der Kreis in der Mitte des Parcours ist nur eine Markierung. Sie kann z.B. mit Sägespänen oder ein paar Klecksern Farbe gemacht werden. Abtrennungen mit Flatterband o.ä. ist recht gefährlich, weil sich Hund oder Mensch drin verfangen könnten.
Es werden zwei gleichstarke Mannschaften gebildet. Die eine arbeitet auf dem oberen Parcours, die andere unten. Auf das Startsignal läuft der erste Hund durch den Tunnel und über die Hürden 1 bis 6. (Es können natürlich auch andere Geräte da stehen, aber für Anfänger bieten sich natürlich einfache Sachen eher an als z.B. der Slalom.) Danach bringt er seinen Hund in die Mitte und ins Platz. Sobald der erste Hund liegt startet der zweite Hund dieselbe Runde. Während er die Hürden überwindet darf der erste Hund weder aufstehen noch den Kreis durch Robben verlassen.
Sobald der zweite Hund über die letzte Hürde gesprungen ist, darf der erste den Kreis (nach oben rechts!) verlassen. Denn nun legt sich der zweite Hund in den Kreis. Sobald der liegt, startet der dritte etc. Sollte der Hund in der Mitte aufstehen oder den Kreis verlassen, ist er sofort wieder ins Platz zu bringen, und der Hund aussen dreht eine weitere Runde, solange bis der mittlere Hund eine komplette Runde gelegen hat.
Wenn recht kleine Mannschaften gebildet wurden, können natürlich auch direkt zwei Runden hintereinander gemacht werden. Also wenn der Letzte durch ist, startet wieder der Erste.
Das ganze Spiel übt nicht nur die Konzentration während der Wettkampfstimmung, sondern gleichzeitig auch die Fähigkeit den Hund zu kontrollieren. Niemals sollte beim Training dauernd nur stumpf nach vorne geübt werden - immer auch ein Kontrollelement mit einbauen. Dieses ist hier recht überwiegend. Trotzdem findet das Spiel bei den Kursteilnehmern immer wieder grossen Anklang.
Eine Idee wie man Hunde über die gesamte Länge des Durchgangs aufmerksam hält.
Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass fast alle Hunde in Richtung Startsprung schneller sind? Woran liegt das?
Klar - es geht nach Hause. Da wo der Hund gestartet ist, ist die Übung auch zu Ende. Und habt Ihr euch schon mal überlegt wie toll es wäre, wenn der Hund immer so schnell rennen würde wie Richtung "nach Hause"? Warum müssen Übungen immer da enden, wo Sie angefangen sind? Antwort: Sie müssen überhaupt nicht! Wenn häufiger mitten im Parcours das Bällchen fliegt, dann erwartet der Hund das ständig. Er ist aufmerksamer und schneller dadurch. Deshalb beginnen die Übungen diesen Monat mal nicht immer am gleichen Sprung, sondern enden ständig woanders. Mit unverträglichen Hunden ist hier natürlich erhöhte Vorsicht geboten, sonst bietet diese Veränderung aber viele Vorteile.
Doch geradeaus!
Und eine weitere Sache die nie geübt wird... Ständig wird das Ablehnen von Verleitungen trainiert, es geht permanent um die Ecke. Sicher ist das auch wichtig, aber auch Geradeauslaufen ist mal dran. Nach dem Training vom Dezember machen wir das dieses mal aber kniffliger. Die Übungen sind extra-kurz. Trotzdem muss, wegen dem oben beschriebenen Effekt, jedes! Mal die Belohnung kommen. Und nicht halbherzig belohnen, weil’s nur drei Geräte waren. Nach jedem Durchgang soll es sich für den Hund wirklich gelohnt haben!
Übung 1 : 1-2-7
Wichtig ist, dass ihr nicht schon am Ende des Stofftunnels steht und abruft. Denn im Parcours könnte sich ja die Situation ergeben, dass ihr nicht auf einer Höhe seid. Genau das soll geübt werden. Ihr lauft gemeinsam mit dem Hund los und achtet darauf selbst schön geradeaus zu laufen. Wenn euer Hund einen weiteren Arbeits-abstand braucht, dann könnt Ihr auch rechts oder links neben den Sprüngen bleiben (gewissermaßen außerhalb des Quadrats). Dann müsst Ihr aber schon von Anfang an weiter außen laufen - nicht erst später wegdriften, weil der Hund euch dann ja folgen müsste und Ihr Ihn vom Tunnel wegzieht. Probiert diesen Durchgang ein paar Mal von beiden Seiten bis der Hund nicht mehr hin- und her abweicht, sondern gezielt in den Tunnel stürzt. Erst dann :
Übung 2 : 1-2-3-4
Anstelle des Stegs könnte auch eine Wand oder Wippe stehen, je nachdem welches Kontaktzonengerät euch am meisten Schwierigkeiten bereitet. Die Sache mit dem Abbiegen hab ich ja im Dezember ausführlich beschrieben. Und denkt daran den Weg nicht zu stark abzukürzen, damit der Hund nicht vorzeitig vom Kontaktzonengerät springt. Wenn auch dieser Durchlauf ein paar Mal gut gelungen ist, wiederholt Ihr Übung 1. Das ist wahrscheinlich ebenso schwierig wie am Anfang. Aber Ihr selbst seid ja mittlerweile prima vorbereitet. Wenn der Hund wieder auf den Tunnel eingestellt ist und sicher geradeaus läuft, folgt:
Übung 3 : 1-2-5-6
Es gilt dasselbe wie bei Übung 2. Lasst den Hund ein bisschen Spaß am Slalom gewinnen. Belohnt jedes Mal tüchtig, und versucht Ihn maximal zu beschleunigen. Die folgenden Übungen liste ich einfach der Reihe nach auf. Wiederholt so oft, bis jeder Durchgang gut geklappt hat, bevor ihr den nächsten in Angriff nehmt. Die Reihenfolge ist übrigens nicht willkürlich gewählt. Versucht die Durchgänge auch in dieser Abfolge zu erarbeiten.
Übung 4 : 4-3-5-6
Übung 5 : 6-5-7
Übung 6 : 7-3-4
Übung 7 : 4-3-7
Übung 8 : 7-5-6
Übung 9 : 6-5-3-4
In erster Linie geht es um den Seitenwechsel an Kontaktzonengeräten.
Wieder eine Übung die mit wenig Aufwand hingestellt ist und trotzdem einige wichtige Dinge trainiert. In erster Linie geht es um den Seitenwechsel an der Kletterwand.
1-2-3-6-8-7-5-4-2-1
Der erste Durchgang ist zum "Wachhüpfen". Die Kombination 1 bis 3 sollte eigentlich kein Problem sein. Die Hauptüberlegung ist wohl: "Wo stehe ich, wenn der Hund aus dem Tunnel kommt?". Bleibt man zu weit zurück, besteht die Gefahr, dass der Hund zur Wand gezogen wird, läuft man zu früh nach vorn, verweigert der Hund vielleicht den Tunneleingang.
Der Slalomeingang ist auch schon die große Tücke des Durchgangs. Ist der Hund nicht absolut sicher im Einfädeln, solltet ihr darüber nachdenken, ob ein Seitenwechsel sinnvoll ist. Also ob ihr zwischen 3 und 6 so wechselt, dass der Hund anschließend auf der rechten Seite ist. Oder ob ihr am Tunnel schon vorsorglich belgisch wechselt, dann steht ihr für den Slalom passender.
Die Passage nach dem Slalom ist relativ simpel. Am einfachsten wechselt ihr während der Hund im Tunnel 4 ist.
1-2-3-5-7-8-6-5
Im zweiten Durchgang bauen wir mal einen Seitenwechsel an der Zone ein. Irgendwo zwischen dem Tunnel 3 und dem Slalom 8 passierts. Die erste Möglichkeit ist ein belgischer Wechsel am Tunnel. Hierbei ist es wichtig, weit genug rückwärts Richtung Wand zu kommen, damit der Weg nicht so weit ist. Diese Lösung ist hier sicherlich die sicherste und führt vermutlich zu sehr wenigen Problemen.
Der andere Weg ist es, den Hund auf die Wand zu schicken, hinter ihm die Seite zu wechseln. Dann ist der Hund auf der Abgangsseite der Wand schon rechts. Das hat allerdings den Nachteil, dass sich viele Hunde beim Herunterlaufen von der Wand erst zur falschen Seite orientieren. Das kostet Zeit und gefährdet u.U. auch das sichere Berühren der Zone.
Der Slalomeingang ist (auch wenn das einige bezweifeln) in diesem Durchgang einfacher als im ersten.
1-2-5-7-8-6-4-2-1
Im dritten Durchgang machen wir es noch etwas komplizierter. Weil diesmal direkt vom Sprung 2 aus die Wand dran ist, entfällt die Chance für einen Belgier. Selbst wenn ein sehr geschickter Hundeführer das versucht ist die Gefahr (meiner Meinung nach) viel zu groß den Hund in die Wand reinzudrücken. Er kommt zu schräg ans Gerät und rutscht dadurch eventuell ab.
Die Möglichkeit des Wechselns hinter der Wand besteht natürlich immer noch. Aber wie vorhin schon ausgeführt birgt dieser Weg einige Tücken.
Ein Weg der vielleicht nicht direkt ins Auge fällt geht so: Der Hund bleibt auf der linken Seite bis er auf der Wand ist. Dann läuft der Hundeführer so schnell es geht an der Wand vorbei und wechselt sozusagen vor dem Hund auf die andere Seite. Dieser Weg ist ideal - allerdings nur wenn euer Hund sich nicht dadurch so sehr ablenken lässt, dass er frühzeitig abspringt. Aber dies ist ja ein Training. Ausprobieren schadet deswegen nichts.
Eine kleine Kniffeligkeit ist noch der Tunneleingang. Wer sich so auf dem Erfolg des Wechsels an der Wand ausruht, dass; er zu sehr hinter dem Hund hängt sieht nämlich nur noch von hinten, wie der Hund freudestrahlend nochmal draufklettert. Also nach dem Slalom zügig vorwärts laufen!
1-2-6-8-7-5-4-2-1
Ja, wie kriegt man denn den Hund von 2 nach 6? Wer zu weit mitläuft drückt ihn in den Tunnel. Wer zurückbleibt zieht ihn zur Wand... Die Tücke lässt sich ein wenig dadurch mildern, dass ihr am Start einen kleinen Vorsprung nehmt. Dann braucht ihr nur noch gerade in Richtung 6 zu laufen. Trotzdem bleibt die Sache schwierig.
Ob dieses Mal überhaupt an der Wand gewechselt werden sollte, ist fraglich. Meiner Meinung nach ist der Hund auf der linken Seite gut aufgehoben. Der Wechsel passt auch schön zum Tunnel - da kann kein Fehler passieren. Wer aber gerade das Wechseln an der Wand gezielt trainieren will, dem steht es natürlich frei das Gelernte aus den vorigen Durchgängen zu vertiefen...
1-2-5-7-8-6-5-1-2-3-5
Der Höhepunkt des ganzen Vergnügens. Hier kommen gleich zwei Wechsel an der Wand vor. Es gelten dieselben Spielregeln wie vorhin. Auf jeden Fall ist es sinnvoll diesen Durchgang mehrmals zu versuchen. Versucht verschiedene Wege zu nehmen. Stellt fest was am besten geklappt hat. Das könnt ihr bei einem der nächsten Turniere sicher mal anwenden.
Ansonsten hoffe ich natürlich, dass es euch diesen Monat was gebracht hat.
Eine Übung, die auf den ersten Blick zu simpel für Fortgeschrittene wirkt.
Mithilfe folgender Übungen lassen sich grundsätzliche Dinge (schicken, abrufen, arbeiten mit mehr Distanz, schräges Springen, Verleitungen etc.) ohne großen Aufwand prima üben.
Übung 1
Zu Beginn solltet ihr einfach ein paarmal die gerade Reihe hoch, durch den Tunnel, und wieder zurück laufen. Wichtig hierbei: Immer mal die Seite wechseln und im Ziel viel belohnen. Übrigens geht es - im Moment - nicht darum, den Hund weit vor zu schicken oder abzurufen, also: gebt euch Mühe und rennt!
Dabei könnt ihr zunächst mal dicht beim Hund bleiben, und dann nach und nach den Abstand ein wenig vergrößern. Irgendwann wird der Hund vielleicht aus der Reihe heraus zu euch laufen. Das ist dann der maximale Abstand in dem er (im Moment) bereit ist zu arbeiten. Merken und bei den späteren Parcours dran denken!
Wenn ihr eine ganze Weile dieses Spielchen gemacht habt, stellt ihr sicher auch fest, dass der Hund schneller wird. Wenn er so richtig fix unterwegs ist und beide viel Spass dran gekriegt haben wird es Zeit für:
Übung 2
Im nächsten Durchgang versucht ihr mal, den Hund an einer vorher festgelegten Stelle aus der Reihe zu rufen. Das ist nach Übung 1 vielleicht nicht so einfach, wie es klingt. Ihr müsst daran denken alle Hilfen dazu zu nehmen. Ansprechen, den Körper wegdrehen, ein paar Schritte seitlich machen, vielleicht in die Hände klatschen... Wenn der Hund korrekt wendet: sofort bestätigen! Werft einfach das Spielzeug von der Reihe weg, oder lauft mit dem Bestätigungsleckerchen ein paar Schritte weiter, bevor ihr es füttert. (Ich bin der Meinung, bei dieser Übung bietet sich Spielzeug eher an als Futter.) Wenn nicht, bloss nicht meckern. Einfach nochmal von vorne anfangen und sich beim Rausrufen noch mehr Mühe geben. Denkt dran, der Hund weiß ja nicht, wo´s langgeht - deswegen ist er auch nicht schuld, wenn er falsch läuft.
Viele machen den Fehler und klingen, als wenn sie dem Hund den Hals umdrehen wollten, während sie rufen. Das ist Blödsinn. Würdet ihr als Hund noch kommen? Besser, es klingt so, als wenn ihr gerade was total aufregendes vorhabt - und das stimmt ja auch. Wenns spannender für den Hund ist, zu euch zu kommen, als den nächsten Sprung zu nehmen, habt ihr gewonnen. Wenn ihr einige Male hintereinander nach links und rechts aus der Reihe abgebogen seid, erschweren wir es noch etwas mit:
Übung 3
Jetzt dreht ihr nach dem Rausrufen um, und lauft in entgegengesetzter Richtung wieder zurück. Also z.B. 1-2-3-4-10-11-12. Hier gibt es eigentlich zwei Möglichkeiten, wie ihr´s machen könnt.
Möglichkeit 1: Ihr ruft den Hund raus, lauft rückwärts einige Schritte von der Reihe weg und dann drückt ihr ihn vorwärts wieder auf den ersten Sprung in Gegenrichtung, im Beispiel also die 10. Dies ist ein guter und schneller Weg, weil der Hund bestimmt dicht an der Hürde laufen wird. Allerdings besteht die Gefahr, dass er die 4 doppelt springt, wenn ihr nicht weit genug von der Reihe wegsteht.
Möglichkeit 2 schließt das aus.
Ihr lauft z.B. rechts neben dem Hund dicht an der Reihe mit, bis er über 4 gesprungen ist. Dann dreht ihr euch nach rechts vom Hund weg und nehmt ihn in diese Drehung mit. Der Hund läuft einmal um euch herum, und wenn er auf Sprung 10 guckt, müsst ihr nur noch das Zeichen geben und es geht in entgegengesetzter Richtung weiter. Diese Möglichkeit ist eher umständlich und kostet Zeit. Trotzdem solltet ihr ausprobieren, ob es für euch und euren Hund so besser klappt.
Zwischendurch solltet ihr ruhig mal wieder die ganze Reihe hoch und runter laufen, damit der Hund die Lust nicht verliert. Auch immer dran denken die Seite häufig zu wechseln und auch die Hürde, an der ihr umdreht. Mal schon nach der zweiten, mal erst nach der fünften (was wegen des Tunnels und der bereits aufgenommenen Geschwindigkeit besonders tückisch ist).
Übung 4
Wenn ihr euch sicher seid, welche Möglichkeit euch für Übung 3 am besten gefällt und alles bisher gut klappt, wird es jetzt noch ein bisschen schwieriger. (Ihr fandet die Übungen ganz einfach, oder?) Als nächstes lassen wir auf dem Weg einen Sprung aus, also z.B. 1-2-4-5. Hier müsst ihr euch an den Abstand aus Übung 1 erinnern. Wenn ihr den nämlich nicht einhaltet, wird der Hund auch die dritte Hürde springen. Also: weit genug weg vom Hund und erst, wenn er an der gefährlichen Hürde vorbei ist, wieder dichter ran. Denkt auch dran, dass ihr nach jeder gelungenen Übung viel spielt und den Hund auflockert und dass ihr nicht sauer reagiert, wenn was nicht klappt.
Übung 5
Als nächstes bauen wir mal ein paar Schwierigkeiten für den Hundeführer ein. Der Hund hats ja bisher auch nicht leicht gehabt, oder? Also - ihr lauft los mit dem Hund auf der einen Seite und wechselt an einer vorher festgelegten Stelle zwischen zwei Hürden die Seite.
Das ist ziemlich knifflig, aber es kommt in fast jedem Prüfungsparcours ein ähnlicher Seitenwechsel vor. Der Trick ist das Timing.
Ihr dürft nicht loslaufen, bevor der Hund den nächsten Sprung auch sauber anvisiert hat. Aber wenn ihr zu spät wechselt, kommt ihr nicht mehr auf eine Höhe. Dann wird der Hund den übernächsten Sprung verweigern. Auf keinen Fall dürft ihr beim Laufen zu sehr abbremsen, dann holt ihr ihn nämlich nicht mehr ein. Wenns gar nicht klappt, dann macht ein paar Trockenübungen ohne den Hund und achtet auf den richtigen Weg und gleichbleibendes Tempo. Der richtige Weg verläuft übrigens in relativ weichen Kurven. Wenn ihr zwischen den Hürden rechtwinklig abbiegt, kann es nicht klappen, dann muss der Hund zur anderen Seite herauslaufen! Wenn ihr die Seitenwechsel gut im Griff habt, machen wir als nächstes ein paar lustige Tunnelspielchen.
Übung 6
Ihr lauft mit dem Hund die Reihe hoch und schickt ihn (zunächst mal) in den Tunneleingang, der euch näher liegt.
Während der Hund im Tunnel ist, rennt ihr rückwärts zur anderen Seite und nehmt ihn mit der anderen Hand in Empfang, um den Weg zurückzulaufen. Dieser sogenannte belgische Wechsel ist in allerlei Parcourssituationen nützlich und es lohnt sich deswegen, sowas mal zu üben. Während der Hund im Tunnel ist, sieht er euch nicht, so dass gar nichts passieren kann. Hauptsache ist, ihr steht richtig, wenn er wieder herauskommt. Wenn ihr noch unsicher seid und sowas vielleicht überhaupt noch nie probiert habt, empfehlen sich wieder ein paar Trockenübungen. Sobald ein paar gute Wechsel auf beiden Seiten geklappt haben, machen wir weiter mit:
Übung 7
Jetzt gehts um den anderen Tunneleingang. Ihr habt also z.B. den Hund links und er soll in Eingang 6. Wieder bieten sich zwei Möglichkeiten. Möglichkeit 1 beruht auf Übung 5. Ihr wechselt also zwischen 4 und 5 die Seiten und "zieht" den Hund somit in den richtigen Eingang. Möglichkeit 2 setzt voraus, dass ihr mindestens auf einer Höhe mit dem Hund seid, besser noch etwas vor ihm (wie, schon müde??). Dann habt ihr die Chance, den Hund durch Laufen nach links in den gegenüberliegenden Tunnel zu "drücken". Bei der Übung hier, wenn ihr also von 1-5 gehechtet seid, ist das bei den meisten Hunden unrealistisch. Aber vielleicht habt ihr ja einen langsamen Hund, den ihr etwas motivieren müsst. Dann bleibt vor ihm und probiert es aus.
Übung 8
Zum Abschluss solltet ihr Übung 1 ein paarmal wiederholen. Es motiviert den Hund, wenn zum Schluss was einfaches passiert, und ihr habt Gelegenheit das Schicken und Abrufen auszuprobieren. Geht bei jedem Durchgang ein kleines bisschen weiter vor am Start und bleibt ein bisschen weiter zurück Richtung Tunnel. Schafft ihr es, zwischen Sprung 3 und 4 ganz still zu stehen? Mit einiger Übung sicher. Wenn ihr einen Hund habt, der sowieso sehr viel vorwegnimmt und selbständig arbeitet, solltet ihr so etwas aber nicht zu oft und viel machen. Wenn ihr im Turnier auf einmal 25 Meter weit weg steht, ist Kontrolle dadurch nicht unbedingt einfacher. Aber im Training könnt ihr sowas ruhig mal probieren.
So, nach diesen Übungen seid ihr wahrscheinlich ziemlich erschöpft. Ihr habt ausprobieren können, wie ihr den Hund schickt, wie ihr ihn ruft, ihr habt Verleitungen geübt und eine Menge Führtechnik trainiert. Und das alles an einer simplen geraden Reihe!
Zum Abschluss könnt ihr ja mal als eine Art Test alle Übungen kombinieren und folgenden Durchgang probieren: Hund am Start rechts 1-2-3-5-6, belgischer Wechsel, 8-9-5-6 (mit kreuzen zwischen 4 und 5 oder drücken in den Tunnel) 8-9-10-11, und dann seitwärts raus und fertig.
Wer Lust hat, kann dieselben Übungen auch mit schrägen Hürden wiederholen. Dabei wird das schräge Springen vermehrt trainiert.
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Prüfung Beginner |
![]() Der Parcours für die Einsteiger hatte eigentlich nur eine knifflige Stelle. Bei der Begehung haben sich viele Starter Gedanken gemacht, wie sie den Hund vom Stofftunnel 8 in den festen Tunnel bekommen. Das war im Nachhinein aber - wie erwartet - überhaupt kein Problem. Konzentriertes Führen und ein rechtzeitiges Kommando liessen bei den Hunden kein Zögern zu. Der schwierigere Teil war dann die Kombination 15-16. Die Teilnehmer, die die Seite gewechselt hatten und den Hund auf der linken Seite führten hatten keine Probleme. Die übrigen mussten, während der Hund im Stofftunnel war, ziemlich beschleunigen. Zur Beginnerprüfung in Köln bleibt zu sagen, dass hier einige hervorragende Läufe zu sehen waren. Engagierte Agilityführer, die sowohl bei der Begehung als auch beim Führen sehr professionell gearbeitet haben. Kompliment! |
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Prüfung A1Parcourslänge 136 m, Standardzeit 70 s, Höchstzeit 102 s, Bewegungsgeschwindigkeit 1,94 m/s |
![]() Dieser Parcours war eigentlich in entgegengesetzter Laufrichtung geplant. Dann hatte er jedoch viel ähnlichkeit mit dem Beginnerparcours. Um den Hundeführern die beides gemeldet hatten keinen Vorteil zu verschaffen, wurde die Laufrichtung umgekehrt. Der Wandaufgang bereitete einigen Hunden Probleme. Insbesondere beim Abrufen über die ersten zwei Sprünge haben einige Hundeführer ihre Hunde zu steil in die Wand gedrückt. Dies führte zu Zeitverlust. Auch Schwierigkeiten hat die Kombination 13-14 bereitet. Teams, die noch nicht ausreichend das Schicken geübt hatten, versuchten ihren Hund diese Passage allein arbeiten zu lassen. Hier wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, mit dem Hund zusammen bis dicht an den Sprung 13 zu laufen. Ergebnis: 10 Starter, davon 3 Minis 4 Starter mit vorzüglich 2 Starter mit sehr gut 4 Starter disqualifiziert Zeiten zwischen 36,77 s und 53,96 s Durchschnittszeit 46,59 s |
![]() |
Prüfung A2Parcourslänge 153 m, Standardzeit 53 s, Höchstzeit 80 s, Bewegungsgeschwindigkeit 2,88 m/s |
![]() Wie am Ergebniss zu sehen ist, war das Niveau der Starter überdurchschnittlich. Den Schlenker durch den Tunnel am Start meisterten alle vorzüglich. Auch die Kombination 8-9 barg kaum Schwierigkeiten. Der, von mir als eher schwierig eingestufte, Slalomeingang wurde durch die Hundeführer geschickt entschärft, indem sie während der Hund im festen Tunnel war eine ideale Position einnahmen. Letztlich entscheidend für die Platzierungen war in welcher Geschwindigkeit das Hürdenkreuz bewältigt wurde. Die Starter sind hier fast alle weit mitgelaufen, um den Hund maximal zu beschleunigen und zu unterstützen. Ergebnis: 4 Starter, davon 1 Mini 4 Starter mit vorzüglich Zeiten zwischen 36,99 s und 45,02 s |
![]() |
Prüfung C-KlasseParcourslänge 167 m, Standardzeit 50 s (Minis:53 s), Höchstzeit 75 s (Minis:78 s), Bewegungsgeschwindigkeit 3,34 m/s |
![]() Die Schlüsselsequenz des Parcours war von 8-13. Bereits der Weitsprung barg einige Tücken, weil er leicht nach innen versetzt stand. Den Hund dann zügig von der Wand über die zwei Sprünge zu bringen, war bereits die halbe Miete zum "v". Etliche Hunde haben den falschen Tunneleingang gewählt. An der Kombination 17-18 hatten hingegen bedeutend weniger Teams Schwierigkeiten. Ergebnis: 36 Starter, davon 15 Minis 15 Starter mit vorzüglich 6 Starter mit sehr gut 1 Starter mit gut 14 Starter disqualifiziert Zeiten zwischen 40,68 s und 62,97 s Durchschnittszeit 45,63 s |
![]() |
Jumping |
![]() Der Jumping war sehr flüssig von allen zu laufen und barg eigentlich kaum größere Schwierigkeiten. Eine Verleitung war der Sprung 4 von hinten, wenn die Hunde über 7 wieder ins Quadrat springen mussten. An der Stelle sind eigentlich die einzigen nennenswerten Probleme aufgetreten. Der Startsprung nach dem Reifen war eher unproblematisch, weil die Mehrzahl der Hundeführer hier rechtzeitig und weit genug nach innen gezogen haben. Alles in Allem waren die Hundeführer offenbar recht zufrieden mit dem Parcoursverlauf und haben die Gelegenheit genutzt nach einem anstrengenden C-Klasse Tag ein bisschen Spass zu haben. |
Prüfung A1![]() | Prüfung A2![]() | Prüfung A3 |
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